Skatstrategien für Anfänger
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, diese Binsenweisheit gilt besonders für Anfänger beim Skat. Jeder hat einmal klein Angefangen, also nicht verzweifeln, sondern fleißig üben. Damit die Aha-Erlebnisse noch schneller Einsetzen, zeigen wir dir hier, wie du Schritt für Schritt besser Skat spielen kannst.
Punkte mitzählen
Sobald du den Dreh ein wenig raus hast, solltest du beginnen, deine bzw. die Punkte deines Teams während des Spiels im Kopf mitzuzählen. So bist du stets im Bilde und kannst deine Taktik anhand der bereits eingebrachten Augen wählen. Das wird dazu führen, dass du mehr Spiele gewinnst oder dem Solisten umbiegen kannst.
Ein Vorteil, auf den gute Skatspieler nicht verzichten. Sei dir gewiss: Auch viele deine Gegner zählen mit!
Trümpfe mitzählen
Fast noch wichtiger als die Augen zu zählen, ist das Verfolgen der noch im Spiel befindlichen Trümpfe. Besonders als Alleinspieler solltest du dir dabei keine Fehler erlauben, denn sowohl ein vergessener Trumpf als auch ein sinnlos vorgezogener Trumpf, wenn die Gegner bereits gar keinen mehr haben, kann schnell zu einem vermeidbaren Spielverlust führen.
Beim Grand ist dies recht einfach, da insgesamt nur vier Trümpfe im Spiel sind. Beim Farbspiel mit den elf Trümpfen ist es etwas schwieriger, gleichwohl nicht minder wichtig. Der Trick ist hier, nur die noch im Spiel befindlichen Trümpfe zu zählen. Hast du beispielsweise im Farbspiel selbst sechs Trümpfe, brauchst du nur auf die fünf verbliebenen Trümpfe der Gegner zu achten, die durch dein Trumpfziehen auch schnell dezimiert werden.
Trumpf ist die Seele vom Spiel
Eine beliebte Weisheit, die für den Alleinspieler gilt. Da der Solist selbst den Trumpf bestimmen durfte, ist anzunehmen, dass er in diesem Bereich sowieso eine Übermacht an Karten besitzt. Sein Ziel ist es nun, möglichst schnell ein Trumpfmonopol zu errichten, also der einzige Spieler zu werden, der noch Trumpfkarten besitzt. Dazu spielt er Trumpfkarten aus, die von den Gegenspielern bedient werden müssen. Der Vorteil für den Alleinspieler: Auf eine eigene Trumpfkarte fallen häufig zwei gegnerische Trümpfe, solange diese nämlich beide bedienen müssen.
Ist das Trumpfmonopol etabliert, kann der Solist kontrolliert das Spiel abwickeln, da er die Drohung möglicher Ab- oder Überstiche eliminiert hat.
Wie schlimm es enden kann, wenn die gegnerischen Trümpfe nicht rechtzeitig abgeholt werden, zeigt der Spielverlauf in unserem Lernvideo:
Dem Feinde lang
So lautet eine klassische Strategie für die Spieleröffnung durch die Gegenpartei. Auch als „kurzer Weg, lange Farbe“ bekannt. Sitzt der Solist in der Mittelhand, so spielst du am besten eine Karte deiner langen Farbe aus, allerdings nicht in Trumpf. Eine lange Farbe bedeutet, dass du viele Karten dieser Farbe im Blatt hast.
Was ist der Sinn dieser Strategie? Da du die Farbe lang hast, wird dein Partner in Hinterhand die Farbe kurz haben oder sogar von Anfang an blank. Je nach Bedarf kann er direkt oder im Spielverlauf bei dir etwas wimmeln, dem Alleinspieler etwas abstechen oder gar überstechen. So könnt ihr den Einzelkämpfer ganz schön zum Schwitzen bringen!
Dem Freunde kurz
Diese Gegenspieler-Taktik ist eng mit der vorangehenden verwandt und ist auch unter dem Merksatz „langer Weg, kurze Farbe“ bekannt. Obliegt dir als Gegenspieler die Spieleröffnung, und der Alleinspieler sitzt in Hinterhand, so solltest du eine kurze Farbe ausspielen, gerne auch eine blanke Karte. Der Sinn ist der gleiche wie im vorigen Beispiel, nur dass du nun im Spielverlauf die Rolle des Spielers einnimmst, der hinter dem Alleinspieler sitzt und dem Partner wimmeln oder dem Solisten etwas abstechen kann.
Hast du Ass und Zehn geseh’n, sollst du von der Farbe geh’n
Der Merksatz ist für die Gegenpartei und sagt aus, dass die Farbe gewechselt werden sollte, sobald die beiden teuersten Zählkarten, Ass und Zehn, bereits gefallen sind. Die Begründung dahinter: Es können in dieser Farbe nur noch wenige Augen auf den Tisch kommen, was oft vom Alleinspieler ausgenutzt werden kann, indem er schlechte Karten in den anderen Farben billig auf wenigen Punkten abwirft. Genau das aber kann leicht verhindert werden, indem die Punktkarten in den anderen Farben auf den Tisch kommen.
So schaffst du es häufiger, dem Alleinspieler seine Grenzen aufzuzeigen.
Punkte anbieten
Ein weiterer Merksatz für die Gegenspieler. „Auf dem Tisch gehen sie kaputt“ oder „Willst du deine Vollen mit ins Grab nehmen?“ wird sich der ungeübte Skatspieler anhören müssen, wenn er zu sparsam mit seinen Assen und 10ern gehaushaltet hat, der Alleinspieler seine faulen Luschen billig entsorgen konnte und sich die hohen Zählkarten am Ende genüsslich einverleibt.
„Habe keinen Fehler gesehen“, schmunzelt dann der Solist, doch dieses Kompliment ist natürlich vergiftet. Also, je nach Situation und immer mit Augenmaß: Volle auf den Tisch!
Diese Strategien für Einsteiger haben dir geholfen und du willst mehr? Du bist gelangweilt, weil du diese Taktiken alle schon kennst?? Kein Problem, denn in unserer Skat Schule findest du viele weitere Tipps und Tricks zum skat lernen, auch für Fortgeschrittene und Profis.